Obermeisterkette Halle
Seit einigen Jahren gab es in der Gold- und Silberschmiede-Innung Halle/Saale das Bestreben, eine Innungskette herzustellen. Aus der Historie ist nicht eindeutig bekannt, ob die Innung eine derartige Kette besessen hat, da das Gründungsjahr 1694 war.
Aus diesem Grunde wurde im Jahr 2000 eine Kommission aus Mitgliedern der Innung gebildet, welche sich intensiv mit der Umsetzung befassen sollte und eingereichte Entwürfe zu begutachten hatte.
Die zu verwendeten Materialien sollten 750/000 Rotgold und 925/000 Silber sein. Da diese Stücke ausschließlich zu Repräsentationszwecken getragen werden, sollte ein Mittelteil als zentraler Blickfang dienen.
Die Grundfunktion des Mittelteils entspricht einem flachen Kegel und einer leicht aufgetieften Schale hinten. Die in der Mitte sitzende Rotgoldschale ist mit einer Fassung versehen, in der ein synthetischer turmalinfarbener Spinell gefasst ist. Dieser soll auf die mehr als hundertjährige Produktion von synthetischen Edelsteinen in Bitterfeld verweisen. Das über der Schale nach oben verlaufende Goldteil ist mit der Jahreszahl des Gründungsdatums versehen. Der flache Kegel weist eine Gravur mit einem alten Goldschmiedespruch auf "Einigkeit Überdauert". Das Besondere des Mittelteils ist, dass es sich öffnen lässt. Der Grundgedanke hierfür war, dass im Inneren eine Liste sämtlicher Obermeister mit deren Amtszeichen oder ähnliche Dinge aufbewahrt werden können.
Den Übergang zwischen der eigentlichen Kette und dem Mittelteil bilden zwei Stege, an deren Ende sich Rotgoldösen befinden. Die nun folgenden größeren Scheiben stehen für jeden Innungsbetrieb. Zu diesem Zweck wurden zwei Kreisscheiben miteinander verbunden, um das Schlüsselringprinzip zu erzielen. Auf den einzelnen Teilen sind jeweils der Fimenname sowie der Ort der Ansässigkeit graviert. Hinzu kommen noch ein oder mehrere goldene Scheiben (Durchmesser 3 mm). Ausgedrückt wird hierdurch, in der wievielten Generation sich die einzelnen Goldschmiede befinden.
Mit Hilfe von massiven 750/000 Rotgoldösen wurden die einzelnen Scheiben miteinander verbunden. Durch das gewählte Schlüsselprinzip ist es jederzeit möglich, neuaufgenommene Innungsbetriebe in die Kette zu integrieren.