Wettbewerb "Junge Cellinis" 2025 - Preisträger - virtuelle Ausstellung (©Norma + Marc Schuld, Berlin)

Aenne Kröger - Erster Platz - Erstes Lehrjahr Zu dem Thema Durchsicht und Transparenz habe ich mich von dem in Mexiko und Brasilien lebenden Glasfrosch inspirieren lassen.
Die Männchen dieser kleinen Frösche beschützen die Eier die von einem Weibchen auf einem Blatt abgelegt worden sind. Um Fressfeinde überraschend zu attackieren, und sich gleichzeitig vor überlegenden Feinden verstecken zu können, ist ihre Haut Transparent. Fressfeinden wie z.B Wespen fällt es schwer einen Glasfrosch zu sehen, da er sich seiner Umgebung perfekt anpasst.

Anju Marie Ledwig - Zweiter Platz - Erstes Lehrjahr Transparenz bedeutet, dass etwas klar und verständlich ist.
Es bedeutet, dass Informationen offen zugänglich sind und man Einblick in verschiedene Bereiche hat, wie zum Beispiel Politik, Datenschutz, Gesellschaft oder ein Unternehmen. Transparenz hilft dabei, Fehler oder Missstände aufzudecken und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Heutzutage informieren sich viele Menschen über soziale Medien, Videos und Nachrichten. Aber stimmt alles, was man dort liest und sieht? Oft fehlt die Durchblick, weil es schwierig ist, die Wahrheit herauszufinden.
Die Weltkugel symbolisiert, dass diese Themen alle Menschen auf der Welt betreffen. Auf den ersten Blick ist es schwierig, den Durchblick zu bekommen. Aber wenn man genauer hinschaut und sich gedanklich diesen Fragen öffnet, kann man mit einer "Lupe" erkennen, was auf den Plättchen geschrieben steht.
Auf den Plättchen sind Beispiele für "Fake News", also Falschnachrichten. Manche sind nicht leicht als solche zu erkennen. In sozialen Netzwerken und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ist es einfach, Fake News zu verbreiten. Sie wirken oft glaubwürdig, aber wenn man genauer hinschaut und Dinge hinterfragt, kann man sie leichter erkennen.
Soziale Medien und Binärcode
Ein Plättchen zeigt Icons von sozialen Medien wie WhatsApp, Instagram und X. Auf solchen Plattformen werden oft Fake News verbreitet. Ein anderes Plättchen zeigt einen Binärcode, da das Internet aus solchen Codes besteht. Die Begriffe auf den Plättchen helfen uns zu verstehen, was wir prüfen sollten und warum.
Verantwortung der Gesellschaft
Wir alle, die Gesellschaft und jeder Einzelne, sind dafür verantwortlich, Themen zu hinterfragen und uns einen Durchblick zu verschaffen. Nur so können wir Klarheit gewinnen. Transparenz und Durchblick ist in unserer heutigen Welt nicht immer einfach, genau deswegen müssen wir genau hinschauen.

Charlene Pritsch Duarte - Belobigung - Drittes Lehrjahr Ich erzähle meine Geschichte als Hörgeschädigte.
Ich bin seit meiner Geburt hochgradig schwerhörig und habe
meine ersten Hörimplantate mit zwei Jahren bekommen. Ich kann mich also nicht mehr erinnern, wie es zum ersten Mal hören zu können. Die Hörimplantate (Cochlear-Implantat, kurz CI) waren die beste Möglichkeit für mich, weil die herkömmlichen Hörgeräte bei mir nicht gewirkt haben. Also bekam ich insgesamt zwei Implantate.
Dabei wurden mir auf jeder Schädelseite Elektroden an den Hörnerv eingesetzt. Die akustischen Signale werden von meinen Hörgeräten über Elektroden zu den Hörnerven und weiter zum Hörzentrum in meinem Gehirn weitergeleitet.Wieso „von Unsichtbar zur Klar“?
In meiner Jugend hatte ich ein Identitätsproblem, das mit meinem Leben und meinen Hörimplantaten zu tun hatte. Die Fragen, die ich mir immer wieder gestellt habe: „ Wie hören die hörenden Menschen? Höre ich zu schlecht? Warum sind meine Hörgeräte nicht unsichtbar oder viel kleiner, dass man sie nicht sehen kann? Bei all diesen Fragen, die mich sehr
beschäftigt haben, habe ich irgendwann realisiert, dass ich ganz andere Fragen stellen sollte, wie zum Beispiel: Was macht mich glücklich? Anders zu sein, ist auch cool, oder? Was inspiriert mich?
Dadurch wurde für mich einiges viel klarer und es wurde einfacher damit umzugehen. Zwei Hörgeräte zu tragen macht mich sehr glücklich, weil ich damit die Stimmen von Menschen und Tieren, das Lachen von meinen Freunden und meiner Familie hören kann, Musik ohne das man den Bass spürt, oder die Geräusche vom Ozean oder Regentropfen. Ohne meine Hörgeräte zu tragen, habe ich andererseits eine innere Ruhe in meinem Kopf. Ich fühle mich manchmal sehr entspannt, wenn ich nichts hören kann. So kann ich nun durch die Klärung der neuen Fragen viel glücklicher, besser und selbstbewusster leben.
Ich erzähle meine Geschichte als Hörgeschädigte. Ich bin seit meiner Geburt hochgradig schwerhörig und habe
meine ersten Hörimplantate mit zwei Jahren bekommen. Ich kann mich also nicht mehr erinnern, wie es zum ersten Mal hören zu können. Die Hörimplantate (Cochlear-Implantat, kurz CI) waren die beste Möglichkeit für mich, weil die herkömmlichen Hörgeräte bei mir nicht gewirkt haben. Also bekam ich insgesamt zwei Implantate. Dabei wurden mir auf jeder Schädelseite Elektroden an den Hörnerv eingesetzt. Die akustischen Signale werden von meinen Hörgeräten über Elektroden zu den
Hörnerven und weiter zum Hörzentrum in meinem Gehirn weitergeleitet. Von der Unsichtbarkeit zur Klarheit
Batterien Das Hörgerät wird als tragbarer Ohrschmuck benutzt, damit hörende Menschen es anprobieren und tragen können. Die Idee war, das erste von mir getragenen Hörgerät in Silber mit Batteriefach nachzubauen, in das man 3 Batterien hineinstecken kann. Die Originalität des ersten Hörgerätes sollte erhalten bleiben. Die Hülle wird aus Epoxidharz in einer Silikonform gegossen, um das Thema „Transparenz“ zusätzlich zu unterstreichen. Das Batterie-Teil gehört zu den wichtigsten Komponenten der Hörgeräte, deswegen habe ich es nachgebaut. Damit zeige ich den Wandel meines alten Wunsches nach Unsichtbarkeit zum Annehmen von Klarheit und mache mein Leben mit Hörgeräte sichtbar.

Christine Licha - Dritter Platz - Viertes Lehrjahr Reflection of an Impression / Reflektion einer Impression Der subjektive Blick eines jeden Menschen ist wie ein Fenster, das von anderen Mustern und Farben geziert wird.
Das Zentrum des Colliers erinnert an eine gotische Fensterrose, auch vergleichbar mit einem Mandala oder einem Kaleidoskop. Das Ganze wird durch einen dezenten Halsreif zu einem Geschmeide. Der Fokus richtet sich jedoch gänzlich auf die Rose. Die Bögen und Rahmen lagern sich in drei Schichten übereinander und erzeugen dadurch Tiefe. Hinter den Streben scheinen Glasfragmente hervor, welche in Epoxidharz eingegossen sind.
Die Muster und Farben in derartigen Fenstern sind wie Filter, die die Durchsicht beeinträchtigen. Es entstehen Verzerrungen durch Lichtspiele, welche durch einen Rahmen scheinen. Die Musterräder, die sich überlagern, sind wie Erfahrungen im Fenster unseres Lebens. Ein Gerüst, das all unsere folgenden Entscheidungen beeinflusst, wohin unser nächster Schritt geht, in der Absicht auf geistiges Wachstum.
Das Fenster jedes Menschen sieht völlig anders aus. Transparenz haben alle nur so viel, inwiefern man sich von seiner eigenen Vergangenheit und Gegenwart vereinnahmen lässt. Wir alle blicken auf dieselben Dinge und erkennen trotzdem nicht dasselbe. Unser Fenster wird immer größer und wohlmöglich immer undurchsichtiger.
Jedoch sollten wir uns darauf besinnen, dass wir im Zentrum, am Anfang, alle dieselbe ursprüngliche Sicht eines Kindes hatten und uns fragen, wo diese verloren gegangen sein könnte.

Franziska Katharina Brigl - Zweiter Platz - Drittes Lehrjahr In einer immer stärker vernetzten Welt, glauben wir zu wissen, was außerhalb unseres Kulturkreises geschieht.
Bei genauerer Sicht zeigt sich jedoch, wie wenig davon uns tatsächlich erreicht. Die globale Transparenz wird zur Scheintransparenz. Die Brosche, welche auch als Anhänger getragen werden kann, spiegelt auf mehreren Ebenen das Thema der Transparenz und der Durchsicht wider.
Sie besteht aus drei gleich großen dünnen Silberronden. Durch das blaue Colorit und die mittig verteilten kleinen Diamanten fällt der Blick sofort auf die unterste konvex gewölbte Scheibe. Zu sehen ist die Weltkarte. Ihr Anblick jedoch wird von den beiden oberen Ronden zunächst einmal deutlich eingeschränkt. Ihre zahlreichen radial angeordneten Durchbrüche, die oval und rechteckig, scheinbar willkürlich verteilt sind, aber doch perfekt harmonieren, ermöglichen uns dennoch einen Durchblick. Jeder Durchbruch gleicht dabei einem Perspektivwechsel auf die Welt. Orte, die zunächst im Dunklen liegen, kommen zum Vorschein, Bekanntes tritt in den Hintergrund – ein Phänomen, welches in unserem Alltag immer seltener Beachtung findet. Zugleich verleiht die entgegengesetzte Wölbung der beiden Ronden zu der Weltkarte, Tiefe und Dynamik und bewirkt ein Spiel aus Licht und Schatten.
Im übertragenen Sinn: Durch die eingefahrene Sicht des Einzelnen auf die scheinbar einfache Welt, entsteht eine gefühlte Transparenz. Ändern wir die Sichtweise, so wird schnell deutlich, dass Dinge, die wir als gegeben ansehen, häufig anders sind als sie zu sein scheinen. Die Welt wird komplexer als sie scheint- von der Transparenz zur Scheintransparenz.
Durch das große runde Fenster und die sonnenstrahlartigen ovalen Durchbrüche steht Europa klar im Fokus. Womit ich die zentrale Rolle des Kontinents in unserer vernetzten Welt, sowie den Reichtum und die damit verbundene globale Verantwortung, betonen möchte. Die am geografischen Ort einiger Hauptstädte platzierten Diamanten, unterstreichen eben diesen Reichtum. Gleichzeitig stehen sie für die tragende Rolle dieser Orte bei wichtigen Entscheidungen, sowie der Identitätsbildung eines Landes. Darüber hinaus sollen die zahlreichen rechteckigen Durchbrüche jedoch auch die Notwendigkeit, im Dialog mit anderen Erdteilen offen und ehrlich zu sein, aufzeigen. Dies versuche ich zu erreichen, indem die Weltkarte durch die größeren Öffnungen der obersten Ronde, von dem deutlich kleineren Raster der zweiten Ronde, konzentrierter angepeilt wird; als würde ein Kameraobjektiv scharf gestellt werden.
Mit dieser objektivartigen Wirkung will ich symbolisieren, dass diese Verantwortung nicht im Verborgenen, sondern im offenen Dialog und gegenseitigem Verständnis liegt, sowie unter ständiger Beobachtung durch die Medien steht. Diese tragen dazu bei, die Transparenz der politischen Systeme, der fernen Kulturen und der verschiedenen Ansichten in der Welt zu gewährleisten. Kameraobjektive helfen uns dabei, Teile der Welt zu entdecken, die wir ansonsten nie persönlich zu Gesicht bekommen würden. Sie bieten uns mit jeder neuen Perspektive einen frischen Blick auf das Weltgeschehen und laden ein, die Komplexität der Welt mit einem Blick auf das Neue etwas abzubauen. Von der Scheintransparenz zur Transparenz.
Nun möchte ich Sie dazu einladen, die Anhängerbrosche mit all ihren Facetten zu entdecken.

Johan Kalvelage - Erster Platz - Drittes Lehrjahr Dieses Thema habe ich in einem Hohlmontierten Armreif verkörpert, welcher ein Auge darstellt.
In meinem Armreif habe ich außerdem den Moiré-Effekt eingebaut, welcher durch die Transparenz/Durchsicht von sich übereinander bewegenden Materialien entsteht. Der Effekt wird durch unsere „Sicht“ aufgenommen, weshalb ich es passend fand, das Moiré in der Iris des Auges zu platzieren. Die verschiedenen Muster des Moiré-Effektes kommen zur Geltung, wenn der obere Teil der Iris gedreht wird und sie werden am besten sichtbar, wenn man den Armreif etwas von sich weg, gegen einen hellen Hintergrund hält. Die gesamte Form des Armreifs habe ich aus Blech geschmiedet und er beinhaltet außerdem ein eingebautes Kastenschloss und ein Konterscharnier.
Eines meiner Ziele war es dem Armreif möglichst viel Kontrast zu geben. Die äußere Oberfläche hat ein Krisselmatt, während die innere Oberfläche poliert ist.
Außerdem ist die äußere Oberfläche, bis auf die Iris, komplett geschwärzt.
Es ist ein interessanter, kontrastreicher Armreif entstanden und es hat mir viel Spaß gemacht, daran zu arbeiten.

Klara Tenberge - Dritter Platz - Zweites Lehrjahr Der Anhänger wurde nach dem Thema Aufklärung gefertigt, welches Immanuel Kant 1784 in einer Berliner Monatsschrift erklärte und definierte.
Er schrieb: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines Anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!. Für uns ist hier vor allem wichtig: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit ; Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen und Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
Nach meiner Interpretation dieses Satzes, bedeutet Unmündigkeit, dass man keine immer auf die Entscheidungen Anderen vertraut, ohne den eigenen Verstand zu gebrauchen. Aufklärung ist der Weg zu diesem selbstkritischen Denken, der erste Schritt nicht allen anderen nach zu eifern, sondern das Problem selber zu Hinterfragen und eine selbstständige Entscheidung zu treffen.
Mit der Gravur vorne auf dem Anhänger („Vor dem Öffnen Bitte 3 mal Klatschen“) versuchte ich die Leser in eine Falle zu locken, weil es ja nicht zwingend notwendig ist um das Kästchen zu öffnen. Falls nun ein Leser/ Betrachter vor dem öffnen klatsch, ist er dem Prinzip der Aufklärung nicht gefolgt und hat sich die Entscheidung ob er klatschen möchte oder nicht von dem Kästchen abnehmen lassen und hat folglich (wie Kant ausgedrückt) nicht den Mut gehabt sich seines eigenen Verstandes zu bedienen (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen). In dem inneren des Kästchens steht auch eine kurzgefasste, leicht provokante Antwort für alle Klatschenden: „Warum folgten Sie Anweisungen eines Kästchens? War der Aufklärungsbegriff, der zur kritischen und eigenständigen Urteilsbildung und Hinterfragung anregt Teil Ihrer Entscheidung?“
Ich habe mich für dieses Thema Entschieden da für mich nur, der den Durchblick haben kann, wer auch eigene unbeeinflusste Entscheidungen treffen kann. Die Situation auf dem Anhänger ist nun keine wichtige aber bringt die Idee am simpelsten rüber. Gerade in der heutigen Zeit habe ich das Gefühl Menschen folgen den Ideen die am lautesten geschrien werden. Ein aktuelles Beispiel sind die anstehenden Wahlen, bei welchen natürlich jede Partei versucht die meisten Stimmen zu kriegen um später Entscheidungen treffen zu können die im besten fall uns Bürgern zu gute kommen. Hier vergessen aber viele, dass sich Parteien auch über die Zeit verändern und nicht mehr die gleichen Ziele in ihren Wahlprogrammen verfolgen wie vor einigen Jahren. So kann es sein das sich Stammwähler nicht neu Informieren und aus Gewohnheit immer die gleiche Partei wählt obwohl diese möglicherweise nicht mehr den Idealen des Wählers entspricht. Es verändert sich immer Überall alles, man kann den Prozess nicht aufhalten. Man kann den Prozess nur Mitgestalten indem man seine Eigenen Entscheidungen trifft, jeden Tag aufs Neue.

Lilian Schöpfer - Zweiter Platz - Zweiter Lehrjahr Die Haarklammer mit Stab greift das Thema „Transparenz und Durchsicht“ auf mehreren Ebenen auf, sowohl durch die Materialwahl als auch durch seine symbolische Bedeutung.
Die Haarklammer besteht aus gebogenem Acrylglas, das Licht hindurchlässt, aber durch eingearbeitete Luftblasen eine verzerrte Streuung und gebrochene Durchsicht erzeugt. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Klarheit und Unschärfe. Die in der Linse beweglichen Schmucksteine verändern ihre Position je nach Bewegung, sodass sich deren Komposition ständig wandelt – ein Hinweis darauf, dass hier in diesem Fall Transparenz nicht statisch, sondern ein dynamisches Konzept ist.
Ein zentrales Element ist die undurchsichtige Linse aus Silber, die von außen nicht offen zeigt, ob sie hohl ist oder nicht. Erst durch eine Drehung des Stabes um 180° wird das Innere sichtbar, in dem die einzelnen Schmucksteine liegen. Während Acrylglas als Material eine natürliche Transparenz besitzt, ist Silber ein reflektierendes, massives Metall, das typischerweise mit Undurchdringlichkeit assoziiert wird. Aufgrund von gezielter Bewegung wird das Verborgene bemerkbar, was verdeutlicht, dass Transparenz auch von der Perspektive und dem bewussten Umgang mit dem Objekt abhängt.
Das Schmuckstück spielt mit dem Gegensatz von Offenheit und Geheimnis. Während die Linse von außen undurchschaubar ist, verbirgt sie im Inneren ein farbiges, bewegliches Element. Diese Gestaltung zeigt, dass Durchsicht nicht immer unmittelbar erkennbar ist, sondern durch die richtige Betrachtungsweise oder eine bewusste Handlung herausgefunden werden muss. Zudem entsteht eine Spannung zwischen Material und Konzept: Silber steht üblicherweise für Beständigkeit und Dichte, während eine Linse für Durchsicht gedacht ist. Diese ungewöhnliche Kombination verdeutlicht, dass die unerwartete Harmonie zwischen Metall und Acrylglas eine Balance aus Stabilität und Offenheit ausdrückt.
Insgesamt thematisiert der Hharschmuck Transparenz und Durchsicht als etwas, das nicht selbstverständlich gegeben ist, sondern entdeckt werden kann. Es verbindet Materialien, die in ihrem Zusammenspiel unterschiedliche Grade von Sichtbarkeit und Verbergen erzeugen, und lädt dazu ein, den eigenen Blickwinkel bewusst zu hinterfragen.

Luca Marie Nolte - Dritter Platz - Erstes Lehrjahr Mein Schmuckstück zeigt Transparenz als Zusammenspiel von Schichten: ein Blatt, Bäume und ein grün transparenter Stein im Hintergrund.
Es soll daran erinnern, dass hinter jeder Oberfläche mehr steckt, als man auf den ersten Blick sieht. Die Inspiration dafür kam aus der Natur, weil sie oft verborgene Details zeigt, die man erst auf den zweiten Blick erkennt. Mein Ziel war es, Transparenz sichtbar und erlebbar zu machen. Wenn man durch die Blätter und Bäume schaut, entsteht eine Verbindung aus Tiefe, Licht und Schatten. Jede Schicht steht für sich, aber zusammen verschmelzen sie.

Nora Brückner - Belobigung - Erstes Lehrjahr Kaleidoskop der Vielfalt Mein Silberring verkörpert Transparenz sowohl in seiner Materialität als auch im wörtlichen und in seiner symbolischen Bedeutung.
Die Form wurde mit der
traditionellen Technik des Ausschmelzverfahrens gefertigt, einer Jahrhunderte
alten Methode, die es ermöglicht, fließende, natürliche Formen zu schaffen.
Diese klassische Handwerkskunst habe ich mit modernen Materialien wie
Epoxidharz kombiniert, um eine Brücke zwischen Tradition und Innovation zu
schlagen.
Zwei ausgehöhlte, kugelförmige Elemente prägen das Design des Rings. In
einer dieser Kammern sitzt ein transparenter Aquamarin, durch den das Licht
einfällt und ein faszinierendes Spiel aus Reflexionen und Farbverläufen
erzeugt. Im Inneren der Kugeln sind verschiedene bunte Steine, Citrin, Saphir,
Amethyst, synthetischer Spinell, Smaragd, Turmalin und Opal in Epoxidharz
eingegossen. Wenn man durch den Aquamarin blickt, entfaltet sich ein
kaleidoskopartiges Farbspiel, das sich mit jedem Blickwinkel verändert.
Dieses Zusammenspiel von Licht und Perspektive steht für Offenheit und die
Schönheit der Vielfalt: Verschiedene Elemente und Blickwinkel formen ein
einzigartiges Gesamtbild. In unserer Gesellschaft wird Transparenz oft mit
Klarheit und Ehrlichkeit verbunden – sei es in der Politik, der Wirtschaft oder im
persönlichen Leben. Doch Transparenz bedeutet nicht nur Offenlegung,
sondern auch die Möglichkeit, Dinge aus neuen Perspektiven zu betrachten.
Mit diesem Ring verbinde ich traditionelles Handwerk mit zeitgemäßen
Materialien und zeige, dass sich Vergangenheit und Zukunft, Beständigkeit und
Innovation harmonisch ergänzen können. Die bunten Steine symbolisieren
Vielfalt: Unterschiedliche Farben und Formen vereinen sich zu einer Einheit. So
entsteht ein Schmuckstück, das zum Nachdenken einlädt und die Schönheit
sichtbar macht, die durch Transparenz und Perspektivenwechsel entsteht.
Dieser Ring soll den Betrachter dazu einladen, seine Sichtweise zu verändern,
neue Perspektiven zu entdecken und die Schönheit zu erkennen, die durch
Transparenz und Vielfalt entsteht.

Zoe Schuld - Erster Platz - Zweites Lehrjahr Durchsicht ist nicht nur das Fehlen von Schatten, sondern auch das Spiel mit dem Licht.
' - Johann Wolfgang von Goethe -
Mein Collier ist eine Hommage an die Schönheit der Natur und das Spiel mit Transparenz.
Die verwendeten Blüten stammen alle aus meinem Garten und wurden sorghältig getrocknet.
Um deren natürliche Ästhetik zur Geltung zu bringen, wurden sie in Uhrengläser eingefasst. Die Gläser fassen somit auch das Thema direkt auf, doch nicht nur diese, sondern auch die Blüten an sich, denn je nach Lichteinfall wirken einige Blüten sogar leicht durchscheinend, was dem Schmuckstück besondere Leichtigkeit verleiht. Die Gläser sind in einer Brillenfassung eingefasst - eine bewusste Entscheidung, um die Blüten möglichst schwebend zu präsentieren und die Sicht auf die Haut zu ermöglichen. Auch die Ösen wurden so unauffällig wie möglich gehalten, damit nichts von der eigentlichen Komposition ablenkt.
Ein weiteres zentrales Element ist das flexible, handgearbeitete Geflecht aus Chromdiopsiden und Peridots, welches sich perfekt an den Hals anschmiegt. Trotz der scheinbaren Dichte, entstehen durch kleine Zwischenräume subtile Einblicke auf die darunterliegende Haut.
Es ist mir eine große Freude, an diesem Wettbewerb teilnehmen zu dürfen und dadurch die Möglichkeit zu bekommen, neue Fähigkeiten zu erlernen und vorhandene zu schulen.
Daher ein riesen DANKESCHÖN an die, die unsere Kreativität so unterstützen!